Letztes Upate vor von Sandra
Das Langzeit-EKG ist ein wichtiges diagnostisches Verfahren, um Herzrhythmusstörungen und andere Herzerkrankungen über einen längeren Zeitraum zu erkennen. Doch um präzise Ergebnisse zu erhalten, müssen Patienten bestimmte Regeln beachten. Viele fragen sich: „Was darf man beim Langzeit-EKG nicht tun?“
In diesem Artikel erfahren Sie, welche Aktivitäten oder Verhaltensweisen ein Langzeit-EKG beeinflussen können, wie Sie sich optimal darauf vorbereiten und welche Fehler vermieden werden sollten, um die besten Ergebnisse zu erzielen.
Was ist ein Langzeit-EKG?
Ein Langzeit-EKG (auch 24-Stunden-EKG genannt) zeichnet die elektrische Aktivität des Herzens über einen längeren Zeitraum auf – typischerweise 24 bis 72 Stunden. Dabei trägt der Patient ein kleines tragbares Gerät, das mit Elektroden verbunden ist, die auf der Brust aufgeklebt werden.
Diese Untersuchung hilft, Herzrhythmusstörungen wie Vorhofflimmern, Bradykardie oder Tachykardie zu erkennen, die bei einer kurzen EKG-Messung möglicherweise übersehen würden.
Wie funktioniert ein Langzeit-EKG?
Das Gerät misst kontinuierlich die elektrische Aktivität des Herzens und speichert die Daten. Es besteht aus:
- Elektroden: Diese kleinen Sensoren werden auf die Brust geklebt und erfassen die Herzaktivität.
- Aufzeichnungsgerät: Ein tragbares Gerät, das die Signale der Elektroden speichert. Dieses wird in der Regel am Gürtel befestigt oder in einer Tasche getragen.
Langzeit-EKG: Was darf man nicht tun?
Damit die Aufzeichnung erfolgreich ist, gibt es einige wichtige Regeln. Die häufigsten Fehler, die Patienten vermeiden sollten, sind:
1. Duschen oder Baden vermeiden
Während des Langzeit-EKGs ist es nicht erlaubt, zu duschen oder zu baden. Wasser kann die Elektroden lösen und das Gerät beschädigen. Nutzen Sie stattdessen einen Waschlappen für die Körperpflege und meiden Sie die Bereiche mit den Elektroden.
2. Intensive körperliche Aktivität vermeiden
Schweiß kann die Haftung der Elektroden beeinträchtigen. Zudem können Kabel bei plötzlichen Bewegungen abreißen. Vermeiden Sie deshalb:
- Starkes Schwitzen (z. B. durch Sport).
- Bewegungen, bei denen Kabel belastet werden.
3. Elektronische Geräte meiden
Elektronische Geräte können Störungen verursachen. Insbesondere sollten Sie:
- Vibrierende Geräte (z. B. Rasierer, Bohrmaschinen) nicht verwenden.
- Mikrowellen und Heizdecken meiden, da diese elektromagnetische Felder erzeugen können.
4. Kleidung anpassen
Tragen Sie bequeme, lockere Kleidung, um Druckstellen zu vermeiden und ein Verschieben der Elektroden zu verhindern. Enge Kleidung kann außerdem Kabel belasten.
5. Keine Elektroden entfernen
Auch wenn die Elektroden stören oder jucken: Entfernen Sie diese nicht eigenständig. Ein unvollständiges Signal kann die Auswertung der Daten beeinträchtigen.
Wie bereitet man sich auf ein Langzeit-EKG vor?
Eine gute Vorbereitung stellt sicher, dass die Aufzeichnung reibungslos verläuft. Hier sind einige Tipps:
- Haut vorbereiten: Stellen Sie sicher, dass die Hautstellen, an denen die Elektroden angebracht werden, sauber und trocken sind. Rasieren Sie bei Bedarf die Stellen, um eine bessere Haftung zu ermöglichen.
- Ernährung: Es gibt keine speziellen Diätvorschriften, aber stark koffeinhaltige Getränke sollten vermieden werden, da sie den Herzrhythmus beeinflussen können.
- Medikamente: Nehmen Sie Ihre Medikamente wie gewohnt ein, es sei denn, Ihr Arzt hat etwas anderes angeordnet. Notieren Sie die Einnahmezeiten im Aktivitätsprotokoll.
Was tun bei Problemen während der Messung?
Manchmal treten während der Langzeit-EKG-Aufzeichnung technische oder praktische Probleme auf. Hier sind Lösungen:
- Elektrode löst sich: Reinigen Sie die Haut vorsichtig und kleben Sie die Elektrode wieder an. Falls das nicht möglich ist, kontaktieren Sie Ihre Praxis.
- Gerät piept oder zeigt Fehler an: Schalten Sie das Gerät nicht aus. Rufen Sie stattdessen Ihre Arztpraxis an.
- Schweiß beeinträchtigt die Haftung: Tupfen Sie den Bereich mit einem sauberen Handtuch ab und prüfen Sie die Elektroden.
Nachbereitung: Was passiert mit den Daten?
Nach Abschluss des Langzeit-EKGs wird das Gerät zurückgegeben, und die Daten werden ausgewertet. Ihr Arzt:
- Analysiert die Herzrhythmuskurve auf Auffälligkeiten.
- Bespricht die Ergebnisse mit Ihnen und gibt eine entsprechende Diagnose.
Das kann einige Tage dauern, da die Datenmenge umfangreich ist.
Häufige Fragen zum Langzeit-EKG
Was passiert, wenn ich eine Elektrode verliere?
Kleben Sie sie vorsichtig wieder an. Falls das nicht klappt, informieren Sie Ihre Praxis.
Kann ich während des Langzeit-EKGs Sport treiben?
Leichte Aktivitäten sind erlaubt, aber schweißtreibende oder ruckartige Bewegungen sollten vermieden werden.
Beeinflussen Medikamente die Ergebnisse?
Medikamente können den Herzrhythmus beeinflussen, daher ist es wichtig, deren Einnahme zu notieren.
Wie lange dauert ein Langzeit-EKG?
In der Regel dauert die Messung 24 Stunden, in einigen Fällen auch bis zu 72 Stunden.
Kann ich normal arbeiten gehen?
Ja, solange die Arbeit keine körperlich anstrengenden oder schweißtreibenden Tätigkeiten umfasst.
Was mache ich, wenn das Gerät piept?
Kontaktieren Sie Ihre Praxis, um den Fehler zu klären.
Fazit
Das Langzeit-EKG ist eine einfache, aber effektive Methode, um Herzrhythmusstörungen zu diagnostizieren. Indem Sie wissen, was man nicht tun darf, können Sie Fehler vermeiden und eine präzise Aufzeichnung sicherstellen. Bereiten Sie sich gut vor, halten Sie sich an die Anweisungen Ihres Arztes und führen Sie ein Aktivitätsprotokoll, um die Datenanalyse zu unterstützen.
Mit diesen Tipps wird Ihre Untersuchung sicher und erfolgreich!